Verbandstag beschließt Saisonende

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admin_fvl
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Verbandstag beschließt Saisonende

Beitrag von admin_fvl »

Fußball: Delegierte winken Vorschläge des Verbandspräsidiums durch / Änderungsantrag über Aufstieg aller Aufstiegsrunden- und Relegationsteilnehmer abgelehnt

Karlsruhe. Es war eine Premiere und sie verlief reibungslos: Der erste außerordentliche digitale Verbandstag des Badischen Fußball-Verbands (bfv) ging nicht nur ohne technische Probleme über die Bühne, er war auch von großer Einmütigkeit geprägt. Die wichtigste Entscheidung fiel nach einer Stunde und 17 Minuten: Die Saison 2019/20 wird zum 30. Juni 2020 beendet. Das hatte der Verbandsvorstand auch so empfohlen. 94 Prozent der Delegierten sprachen sich dafür aus, bei neun Nein-Stimmen und einer Enthaltung.

Darüber, dass es nach der Quotientenregel berechnete Meister und direkte Aufsteiger, dafür aber keine Absteiger geben soll, waren sich die letztlich 194 angemeldeten der 216 Delegierten genauso einig. Grundsätzlich gelten diese Regelungen für die bfv-Spielklassen der Herren, Frauen und Jugend. 90 Prozent der Delegierten ermächtigten den Verbandsvorstand zudem, für die Jugend gegebenenfalls notwendige Sonderregelungen zu treffen.

Änderungsantrag abgelehnt

Die Erleichterung darüber waren Präsident Ronny Zimmermann, dem Leiter des Verbandsgerichts Prof. Dr. Andreas Pitz und dem Vizepräsidenten Spieltechnik, Rüdiger Heiß, deutlich anzusehen. Noch lockerer wurden die Minen von Verbandstags-Moderator Sven Wolf und Co., als auch der Änderungsantrag des FC Viktoria Bammental und von elf weiteren Vereinen, darunter auch der SC Rot-Weiß Rheinau, abgelehnt wurde. Dieser hatte beinhaltet, dass alle nach der Quotientenregelung ermittelten Teilnehmer einer Aufstiegsrunde und eines Relegationsplatzes ebenfalls ein Aufstiegsrecht erhalten. „Das würde bedeuten, dass wir beispielsweise in der Verbands- und Landesliga statt mit 18 oder 19 Mannschaften mit bis zu 22 Teams in die Saison 2020/21 starten würden. Neben 42 Spieltagen würde dies in den nächsten drei Jahren auch einen verschärften Abstieg mit sich bringen, bis wir wieder bei unserer Regelstärke von 16 Teams wären“, hatte Heiß die Vereine im Vorfeld informiert und aus spieltechnischer Sicht empfohlen: „Eine noch höhere als die ohnehin vorgesehene Zahl an Vereinen ist nicht zu empfehlen.“

Auch ein im Vorfeld unter den Verbandsligisten erstelltes Meinungsbild sprach klar gegen die Variante des Mehr-Aufstiegs: 85 Prozent lehnten die quantitative Aufstockung der Liga ab. Am Ende der Abstimmung beim Verbandstag sprachen sich 63 Prozent der Delegierten gegen den Änderungsantrag aus. Dem Antrag des Verbandsvorstandes, einen Aufsteiger aus Aufstiegsrunden per Quotient zu ermitteln sowie Relegationsteilnehmern kein Aufstiegsrecht einzuräumen, schlossen sich 75 Prozent der Delegierten an. Das heißt beispielsweise für die Fußball-Kreisliga konkret: Die TSG 91/09 Lützelsachsen ist Aufsteiger in die Landesliga, auch wenn sie die Tabellenspitze erst am Spieltag vor dem Saisonabbruch am 13. März übernommen hat. Der SC Rot-Weiß Rheinau geht als Tabellenzweiter leer aus. „Wir nehmen den Aufstieg an und freuen uns auf die Landesliga“, sagt Lützelsachsens Abteilungsleiter Gültekin Isci.

Auf die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie ging Vizepräsident Finanzen, Torsten Dollinger, ein. Selbst im besten Falle, also bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs im September sowie der stetigen Wiederaufnahme des Betriebs in der Sportschule, sei der Badische Fußballverband mit einem Defizit von über 600 000 Euro konfrontiert. Bei Verzögerung oder gar einer zweiten Welle der Covid-19-Pandemie würde sich das Ergebnis weiter verschlechtern.

Vizepräsident Rüdiger Heiß fasste die wichtigsten Fakten zum „Herzstück und der Basis unserer Fußballvereine“, dem Spielbetrieb zusammen.

BFV kann Pokalstarter benennen

Auch die beantragte Regelung der Pokalwettbewerbe beschlossen die Delegierten mit 85 Prozent. Diese sieht im Groben vor, den bfv-Rothaus-Pokal, den Sportlines-Pokal der Frauen und den A-Junioren-Verbandspokal 2019/20 sportlich zu Ende zu führen. Sollte eine Beendigung der Wettbewerbe bis zum Meldetermin für den DFB-Pokal nicht möglich sein, wird der Verbandsvorstand beauftragt, einen Teilnehmer zu benennen. Die Verbandspokalwettbewerbe im B- und C-Junioren-Bereich werden nicht fortgeführt, hier gibt es keine Sieger. Die Kreispokalwettbewerbe sollen dagegen sportlich beendet werden.

Weiterhin hat der Verbandstag mit einer Abstimmungsmehrheit von 90 Prozent den Verbandsvorstand dazu ermächtigt, auch ohne erneuten Verbandstagsbeschluss über den weiteren Umgang mit der kommenden Spielzeit 2020/21 zu entscheiden. „Natürlich nur, wenn es um coronabedingte Entscheidungen geht“, wie Prof. Dr. Andreas Pitz auf Nachfrage klarstellte.

Zum Abschluss genehmigte die Mehrheit der Delegierten (96 Prozent) die vom Verbandsvorstand bereits beschlossene Änderung des § 17 Spielordnung in Bezug auf die „Sechs-Monats-Frist“ beim Vereinswechsel: Diese Frist ist seit der Aussetzung des Spielbetriebs am 12. März 2020 gehemmt und wird erst mit dessen Wiederaufnahme erneut in Gang gesetzt. AT/bfv

Die Beschlüsse

Die Saison wird zum 30. 6. beendet (94 Prozent der Stimmen). Die Meister sind direkte Aufsteiger, es gibt keine sportlichen Absteiger (94 Prozent).

Je eine Mannschaft aus Aufstiegsrunden ohne Teilnehmer aus übergeordneten Spielklassen steigt mit einer Quotientenregelung auf (75 Prozent). Der Änderungsantrag, alle Teilnehmer von Aufstiegsrunden und Relegation aufsteigen zu lassen, wurde abgelehnt.

Der Verbandsvorstand ist ermächtigt, Entscheidungen zu treffen, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen (90 Prozent), ohne erneut einen Verbandstag einberufen zu müssen.

Meister und Aufsteiger an der Bergstraße sind damit die TSG Lützelsachsen in der Kreisliga und der SV Laudenbach in der Kreisklasse B.
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(wnoz v. 22.06.2020)
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